4 Dinge, die Elektro-DJs vom Rock’n’Roll lernen können

Natürlich sind alle Musikrichtungen verschieden und du hast dich vermutlich nicht grundlos für elektronische Musik entscheiden, als du deine ersten Turntables gekauft hast. Allerdings lohnt es sich, immer mal wieder über den eigenen Tellerrand zu blicken und sich Inspirationen aus anderen Genres zu sammeln.

Immerhin kann die Rockmusik auf jahrzehntelange Erfolge zurückblicken – und dass, obwohl viele der erfolgreichsten Lieder nicht einmal die komplexesten oder emotional tiefsten gewesen wären.

Die nächsten vier Gedankenanstöße können dir auf jeden Fall als interessante Inspiration bezüglich deines eigenen Fortkommens als erfolgreicher DJ weiterhelfen. Du wirst schon sehen…

Idole und Legenden

Seit die Beatles populär waren, gab es immer bei Befragungen Jugendlicher einen signifikant hohen Anteil, die statt Nobelpreisträgern und nahen Verwandten Rockmusiker angaben. Und das, obwohl viele dieser Menschen ein Leben nach dem Motto „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ gelebt haben. Für viele dieser Jugendlichen blieb das Ruckmusik-Idol sogar bis ins Erwachsenenalter bestehen und hat sie beispielsweise dazu bewegt, ein Instrument zu lernen oder Sichtweisen anzunehmen, auf die sie vielleicht selbst nicht gekommen wären.

Seltsamerweise kann man den Idolstatus nicht nur an der Anzahl der verkauften Alben festmachen. Viel mehr scheint die Popularität der Rockmusiker aufgrund ihres wilden und authentischen Lebens oft einen gewissen Kultstatus zu erlangen.

Denn oft haben die Musiker durch ihre Musik, Interviews oder Enthüllungen durch Paparazzis viel mehr von ihrem Privatleben preisgeben als sie wollten. Mehr oder weniger freiwillig machen Rockmusiker also ihre Person populär – nicht nur ihre Musik.

Du kannst von der Rockmusik lernen, dich selbst als Bestandteil deiner Musik zu „verkaufen“. Natürlich muss man nicht besonders exzentrisch leben um eine emotionale Verbundenheit deiner Fans zu dir zu erreichen. Aber du musst ihnen auch erst einmal die Möglichkeit bieten, dich kennen zu lernen und sich mit deiner Gedankenwelt zu identifizieren.

Das Wunder im Riff

Rockmusik funktioniert unter anderem deshalb so gut, weil ca. 90% der Gesamtposition aus dem gleichen – meist recht variationsarmen – Grundriff besteht.

Da weiß jeder Konzertbesucher ganz genau wann und wie er abzugehen hat – egal wie viel er schon intus hat.

Außerdem wechselt Rock meist zwischen einem klaren Verse-Chorus-Verse Schema, das wirklich keine Fragen mehr offen lässt. Meistens ist es so, dass die Strophen eher ruhig sind und die Refrains dafür umso härter und kraftvoller. Das folgende Video wird dir spätestens die Augen offen, wenn du noch nicht genau weißt, wovon wir reden.

Fakt ist, Leute lieben es, so richtig abzugehen. Das wissen Rocker, David Guetta und nun auch du.

Wenn du selbst noch nie auf einem Rockkonzert warst, legen wir dir übrigens nahe, mal eines zu besuchen. Die Energie, die die Musiker mit ihren paar Noten versprühen ist einfach enorm und auf jeden Fall sehens- und fühlenswert.

We love to entertain you

Dass die meisten Rockmusiker nicht auf die Bühne gehen, um dort einfach nur 90 Minuten lang ihre Lieder herunterzurasseln, wissen die meisten, die sich schon einmal eine etwas bekanntere Band angeschaut haben.

Die meisten guten Rockmusiker wissen, wie sie auch abseits von Noten und Verstärkern ihre Fans begeistern können: durch Humor.

Bands, die es verstehen, ihre Fans auch mit erheiternden Ansprachen zwischen den Liedern zu unterhalten haben oft gute Aussichten auf einen Kultstatus. Sehr unterhaltsame Musiker sind beispielsweise die Ärzte (bei denen wirklich jedes Konzert anders ist), die Toten Hosen und Queens of the Stone Age.

Auf deinen vermutlich noch recht kurzen Auftritten kannst du natürlich dein Publikum nicht so unterhalten wie Rockmusiker es oft tun. Es wäre vermutlich auch unangebracht, wenn du nach jedem Track anhalten würdest, um einen Witz zu machen, weil das der Tanzbarkeit enorm schaden würde.

Allerdings kannst du dir von den Rockmusikern abschauen, wie sie Sympathien durch humorvolle Äußerungen an sich reißen, sodass ihnen die Herzen nur so zufliegen. Schon allein eine kurze witzige (aber authentische!) Ansage vor deinem ersten Lied kann bewirken, dass sich die Leute viel mehr zu dir hingezogen fühlen, weil du in dem Moment, in dem du sie zum Lachen bringst, für die Menschen eine greifbare Person wirst – mehr jedenfalls als eine stumme Musikbox, mit der sie emotional nichts anfangen können.

Authentizität

Kommen wir zum letzten und wichtigsten Punkt: der Authentizität (dt.: Echtheit).

Rockmusik hat wohl auch seit Jahrzehnten deshalb einen solchen Erfolg genossen, weil für die Fans immer die Menschen hinter der Musik greifbar waren. Das Geheimnis der Rockmusiker liegt dabei wohl darin, dass sie ihre Schwächen nicht verbergen, sondern sogar in Lieder packen, die der Hörer dann emotional nachvollziehen kann und sich letztendlich damit identifiziert. Das macht sie unheimlich authentisch und somit attraktiv für seine Fans.

Die Gewissheit, dass auch andere Menschen an den gleichen Schwächen leiden wie der Fan, lässt ihn letztendlich besser mit seinen eigenen Problemen umgehen, weil er weiß, dass er damit nicht allein ist.

Auch du kannst von diesem Wissen profitieren und versuchen, eine gewisse Authentizität rüberkommen zu lassen. Viele Rockmusiker denken beispielsweise: „Ist mir doch egal, wenn er sich mal verspielt – Hauptsache, er ist echt und steht zu seinen Fehlern“.

Ein gutes Beispiel für Musiker aus dem elektronischen Bereich, die die so gefragte Authentizität live wunderbar rüberbringen können, sind Daft Punk. Sicherlich ist das auch einer der Gründe, warum sie so berühmt geworden sind.

CC 2.0 by chadmiller