DJ-ing – Ein Beruf mit Zukunft?

Erst kürzlich fragte mich ein Leser (meines DJ-Ratgebers „Der perfekte Deejay“) per Email, ob das Dasein eines Deejays überhaupt eine Zukunft habe. Was ich ihm geantwortet habe, möchte ich natürlich auch dir als Leser dieser Website nicht vorenthalten! Vorweg die gute Nachricht: Ja, ein Job als DJ lohnt sich weiterhin und wird sich auch in 5, 10 oder 20 Jahren noch bezahlt machen.

Irrtum #1: Es gibt zu viele Deejays

Wenn man sich bei Myspace.com auf die Suche nach sogenannten Freunden begibt, wird man als DJ schnell bemerken, dass die Branche (scheinbar) völlig überlaufen ist. Es kommt dir womöglich so vor, als würde jeder, der schon einmal Winamp benutzt hat, glauben, er hätte das Zeug zum perfekten Deejay. Dieser naive Jemand richtet sich also ein Profil bei Myspace.com ein und veröffentlicht einen Mix nach dem anderen. Jetzt denkst du, dass du nachziehen musst und verhältst dich ebenfalls unprofessionell.

Es ist wahr, dass es quasi Deejays wie Sand am Meer gibt. Das allerdings ist die Chance, auf die du ständig wartest: Du kannst aus der Masse dieser (meist schlechten) Deejays durch Qualität und Originalität hervorstechen! Es gibt dutzende Kola-Sorten, jedoch haben es nur Coca Cola und eventuell Pepsi wirklich an die Spitze (der Verkaufsregale!) geschafft. Konkurrenz ist also vorhanden und dennoch gibt es einige Marken, die sich durchgesetzt haben. In der DJ-Branche ist das nicht anders: Die Kunden (das Publikum) wollen Qualität für ihr Geld beboten bekommen – diese Qualität kannst du ihnen bieten; die Winamp-Möchtegern-Diskjockeys können das nicht!

Du kannst also froh sein, dass du so viele Konkurrenten hast; gäbe es neben dir nämlich nur Deejays vom Kaliber eines Sven Väth, dann sähe die Zukunft deiner Karriere als DJ ziemlich bescheiden aus…

Irrtum #2: Digitale Musik wird weitestgehend automatisiert

Theoretisch wäre es möglich, einen Computer so zu programmieren, dass er digitale Platten scheinbar selbstständig mixt, einfadet, ausfadet und scratcht. Die moderne Technik lässt das problemlos zu und Clubbesitzer könnten längst auf diese kostensparende Methode des Entertainments umsteigen, ABER: Sie tun es nicht!

Das wirkliche Aushängeschild eines jeden Clubs sind nicht die hübschen Bardamen oder die Dekoration oder gar der günstige Eintrittspreis – nein, es sind die dort arbeitenden Deejays. Auch dann, wenn in wenigen Jahren die analoge Musik (Schallplatten & Co.) an Wichtigkeit verlieren, werden „reale“ Deejays aus Fleisch und Blut immer noch gefragt sein.

Stell‘ dir einfach vor, dass bei deinem nächsten Clubbesuch ein Roboter am Mischpult steht und sich mechanisch zu einprogrammierten Beat-Mustern bewegt: Beim ersten Mal wäre es vielleicht interessant, cool oder einfach anders – beim zweiten Mal würdest du es jedoch vermissen, dem DJ zu seiner guten Arbeit zu beglückwünschen oder einen Musikwunsch vorzutragen…

Irrtum #3: Deejays verdienen kein Geld

Dieser Irrtum betrifft nicht nur die Anfänger-Deejays mit düsteren Zukunftsvisionen, sondern auch jene, die schon seit einiger Zeit den steinigen Weg zum „perfekten DJ“ gehen: Sie meinen, dass DJs unterbezahlt würden. Natürlich verdienen die meisten Deejays auf privaten Parties oder auch bei ihrem ersten Auftritt in einem Club wenig oder nichts – das jedoch liegt nicht daran, dass das „einfach so“ ist. Es liegt an dir, ob du für deine Arbeit entsprechend entlohnt wirst.

Du kannst dich abzocken lassen und umsonst auflegen – du kannst jedoch auch einen Preis aushandeln, der deine Leistung und den Gewinn deines Arbeitgebers (Clubs, etc.) in Einklang bringen…